edes Jahr arbeiten wir mit einem führenden Designer zusammen, um die Floralen Trends für das kommende Jahr zu präsentieren. Dieses Jahr haben wir uns mit der europäischen Meisterin Hanneke Frankema zusammengetan, eine der ersten Botschafterinnen von Marginpar. Mit ihrem Trendbericht tritt sie in die Fußstapfen renommierter Namen wie Nicu Bocancea, Gregor Lersch, Joseph Massie und Klaus Wagener, die alle ihre eigene Vision von der Zukunft eingebracht haben.
Was bedeuten Trends für Hanneke?
Hannekes Antwort ist kurz und prägnant: „Ich folge keinen Trends. Ich setze sie.“ Mit ihrem unverwechselbaren Stil inspiriert sie Floristen auf der ganzen Welt. Ihr einzigartiges Markenzeichen ist in diesem Trendbericht deutlich erkennbar, einschließlich ihrer Leidenschaft für Drahttechniken, die ihr den Spitznamen „Iron Lady“ eingebracht haben.
Die beeindruckende Fotografie stammt von ihrem Mann Nico Alsemgeest. Wir haben uns mit dem kreativen Duo in ihrem Studio in Friesland (Niederlande) getroffen, um die Trends dieses Jahres zu besprechen.
Nachhaltiges Design
Der rote Faden in Hannekes Arbeit ist „nachhaltiges Design, das wiederverwendbar ist.“ Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr; es ist eine Lebensweise, und diese Philosophie spiegelt sich in jedem der zehn Designs wider, die sie für diesen Bericht erstellt hat. Jedes Stück enthält wiederverwendbare Elemente.
Getrocknete Materialien als Grundlage
Viele von Hannekes Designs beginnen mit Blumen, die sich gut trocknen lassen, was zahlreiche Vorteile bietet: Man kann die Designs im Voraus vorbereiten und sie bei Bedarf mit frischen Blumen auffrischen.
Technik-Tipp: Lass die Blumen vollständig trocknen, bevor du sie in dein Design einarbeitest, um ein Schrumpfen oder Verrutschen zu vermeiden.
Verbindung in Lila
Die Inspiration für dieses Design kam von einer Vase in Form eines Ginkgo-Biloba-Blattes. Hanneke kombinierte getrocknetes Limonium mit frischer Clematis. Feuchter Steckschwamm sorgt für die Struktur im Inneren der Vase. Hanneke erklärt: „Unter dem Limonium habe ich dicke 5-mm-Aluminiumdrähte verwendet. Sie sind stark und lassen sich leicht in die organische Form biegen, die du hier siehst. Das Limonium wird beschnitten und in kleine Bündel mit Bindedraht gebunden. Wickle weiter, bis du die gewünschte Form und Dicke erreicht hast.“
Dieses Design nahm viele Stunden in Anspruch, aber Hanneke bemerkt: „Das ist die Art von Stück, die man in ruhigeren Zeiten im Laden anfertigen kann – das haben wir früher auch gemacht. Außerdem ist es eine hervorragende Aufgabe für Auszubildende, da sie dabei viel lernen.“
Wo kann dieses Design eingesetzt werden? „Als Florist könnte man es an Unternehmen als Empfangsstück verkaufen und es im Laufe der Zeit an verschiedenen Orten aufstellen. Es ist ein Design, das die Menschen sprachlos macht. Nach ein paar Monaten könnte es mit frischen Blumen versehen und an das erste Unternehmen zurückgebracht werden, um es weiterhin neu und spannend zu halten. Es braucht zwar anfangs Zeit, aber wenn man es 15 Mal verwenden kann, zahlt es sich immer wieder aus.“
Während ihrer Zeit als Ladenbesitzerin hat Hanneke häufig Empfangsstücke angefertigt: „Für eine große Hotelkette haben wir jede Woche fünf große Arrangements erstellt. Für solche Projekte sind wiederverwendbare Basen äußerst praktisch. Ich möchte, dass Kunden jedes Mal diesen ‚Wow‘-Effekt erleben, und mit dieser Art von Design kann man das definitiv erreichen.“
Magisches Gypsophila – raffiniert und zeitlos
Die weichen weißen Büschel des Gypsophila, oft auch als "Schleierkraut" bekannt, werden traditionell in romantischen Sträußen und floralen Wolken verwendet. Hanneke verfolgt jedoch einen anderen Ansatz. Mit der neuen Sorte „Million Daisy™“ kreiert sie markante Formen, die auf Wiederholung setzen.
Die Basis des Designs ist ein Eisenstift, der mit Aluminiumdraht verlängert wurde. Um diesen wickelt Hanneke dünnen 2-mm-Aluminiumdraht, um die Tropfenform zu erzeugen. Sie erklärt: „Es beginnt wie eine Art eiserner Baum. Nimm Büschel von Schleierkraut ohne Wasser daran und sichere sie mit Bindedraht. Beginne mit einer größeren Menge am unteren Ende und verjünge nach oben. In einigen Bereichen musst du das Schleierkraut schichten, bis du die gewünschte Form erreichst.“
Frische Clematis wird in kleine Röhrchen eingesetzt, die innerhalb der Struktur verborgen sind. Clematis kann nicht trocken verwendet werden, da sie Wasser benötigt.
Hanneke: „Schleierkraut trocknet wunderschön und kann wiederverwendet werden. Sie müssen nur die frischen Blumen ersetzen. Diese neue Sorte ist atemberaubend – sie sieht aus wie kleine Glocken, fast wie Kalanchoe-Blüten. Sie ist auch unglaublich robust.“
Hanneke schlägt vor, dieses Stück auf einem langen Tisch zu platzieren, der sich natürlich zwischen sitzenden Gästen bei einer Hochzeit oder einem Event einfügt, oder an beiden Enden einer Cocktailbar. „Wunderschön“, bemerkt sie.
Blumen: Gypsophila Million Daisy™, Clematis Amazing® Vienna
Authentische Designs
Hanneke ist fest davon überzeugt, einzigartige und maßgeschneiderte Stücke zu schaffen, die nicht in jedem Blumenladen zu finden sind. Authentizität in Designs hinzuzufügen, sorgt für ein besonderes Erlebnis für die Kunden.
Wandkunst – goldene Wandinstallation
Hanneke entwarf ein dekoratives Wandstück mit Craspedia, Blattgold und einem handgefertigten Holzrahmen. Technisch anspruchsvoll und hoch dekorativ, verkörpert diese Installation perfekt ihren charakteristischen Stil.
Hanneke: „Craspedia ist einer meiner absoluten Favoriten. Es ist eine der Blumen, die sich wunderschön trocknen lassen, sodass man im Voraus arbeiten und sie effektiv wiederverwenden kann.“ Sie zeigt auf frühere Designs: „Diese Brautsträuße mit Craspedia, von einem Shooting im letzten Jahr, sind immer noch hier. Ich könnte sie einfach direkt in meinen Koffer packen.“
Hanneke betont die technischen Fähigkeiten, die ein Florist haben muss: „Man muss meiner Meinung nach wirklich mit Werkzeugen wie einer Bohrmaschine und einer Säge umgehen können. Für diesen Rahmen habe ich ihn goldfarben lackiert, Blattgold aufgetragen und dann mit Lack versiegelt. Wenn man diesen letzten Schritt auslässt, reibt sich das Blattgold ab, wenn man es anfasst. Dann habe ich zahlreiche kurze Stücke Aluminiumdraht in den Rahmen gebohrt und mit Bindedraht umwickelt, was einen schönen, geschichteten Effekt erzeugt. Es ist dekorativ, aber auch sehr technisch.“ Der gerippte Abschnitt des Drahts sorgt dafür, dass die Craspedia-Köpfe fest an Ort und Stelle bleiben. Zusätzlich klebte sie jeden Kopf mit Kaltkleber als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme: „Andernfalls könnten sie irgendwann abfallen.“
Jedes Detail, von der Platzierung der Kugeln bis zu den letzten Feinheiten, trägt zu einem einzigartigen Kunstwerk bei. Hanneke: „Man muss die Technik bei einem Stück wie diesem perfekt beherrschen, da man es als Kunst verkauft und es jahrelang in jemandes Zuhause hängen wird. Jeder Fehler ist sichtbar. Selbst die Platzierung jeder Craspedia-Kugel ist entscheidend. Man sollte sie nicht befestigen, wenn sie frisch sind, da sie beim Trocknen schrumpfen. Außerdem ist es wichtig, genügend Kugeln in verschiedenen Größen zur Auswahl zu haben; das Design muss sich nahtlos von groß zu klein entwickeln. Jede Inkonsistenz in diesem Prozess wird sofort auffallen.“
Blume: Craspedia Paintball™ Pop
Obelisk – Eleganz in Grün
Wir setzen das goldene Thema fort und verwenden eine goldene Vase als Ausgangspunkt für dieses Design. Für die Basis verwendete Hanneke trockenen Steckschwamm (Oasis-Sec), den sie von Hand in die perfekte Form schnitzte.
„Das mache ich komplett nach Gefühl“, erklärt Hanneke. „Man beginnt mit dem Schneiden und Formen und verfeinert es, bis es genau richtig ist. Je mehr Wissen man über Materialien hat, desto reibungsloser wird dieser Prozess.“ Der Fokus auf Material, Technik und florales Wissen ist ein wiederkehrendes Thema in diesem Interview.
„Mit dieser Technik kann man etwas völlig Einzigartiges schaffen, das man sonst nirgendwo findet“, fährt sie fort. „Das ist keine Form, die man bei einem Großhändler kauft. Es ist reines Handwerk.“ Im Kern des Designs hat sie eine stabile Struktur aus Eisen- oder Holzstäben eingebaut, um sicherzustellen, dass die Konstruktion beim Handhaben nicht bricht. Sie hat hier bewusst auf Kleber verzichtet: „Kleber stört den Formungsprozess und wird später im Design sichtbar.“
Nachdem der Steckschwamm geformt war, bemalte Hanneke ihn grün, damit eventuelle Lücken zwischen den Chasmanthium-Blättern nahtlos wirken. Die Blätter wurden einzeln mit Kaltkleber befestigt, beginnend am unteren Ende und nach oben arbeitend. Die Spitze des Designs wird durch ein zartes Detail aus Golddraht akzentuiert, das den goldenen Farbton der Vase aufgreift.
Ein zusätzliches Element ist der Gloriosa-Stiel, der mit Golddraht nachgebildet wurde. Hanneke erklärt: „Das ist nicht nur dekorativ, sondern ermöglicht mir auch eine vollständige Kontrolle über die Platzierung der Blumen.“ Präzision ist ihr wichtig: „Oben möchte ich die Knospen, in der Mitte die halb geöffneten Blumen und unten die vollständig geöffneten Blüten. So hat das Design genau den Look, den ich anstrebe.“
Dieses Stück ist ideal als atemberaubender Blickfang für eine eintägige Veranstaltung, da die Gloriosa ohne Wasser verwendet wird. Hanneke fügt hinzu: „Wenn du das Design langlebiger machen möchtest, kannst du Wasserbehälter in die Konstruktion einbauen.“ Sie sieht es auch als perfektes Statement-Stück für ein Schaufenster: „Kombiniere es mit kleineren Versionen – diese lassen sich leicht zusammen mit dem Hauptstück verkaufen.“
Der Pfau – geheimnisvoll und tiefblau
Dieses Stück zeigt, wie Inspiration aus den einfachsten Quellen stammen kann – in diesem Fall aus der Vase selbst. Ihre schillernden Farben, die an Ölspuren erinnern, spiegeln sich in der Auswahl der Blumen wider. Hanneke: „Ich wollte etwas Dunkles und Reiches schaffen, also wählte ich dunkelblaues Eryngium und eine neue Clematis-Sorte: Sofia.“
Ein markanter Akzent wird durch schimmernde Pfauenfedern gesetzt, die einen schönen Kontrast zur matten Textur des Eryngiums bieten. Die Federn werden in runde Drahtgestelle integriert: „Das ist ein etwas anderer Ansatz. Die Farben der Pfauenfedern harmonieren wunderbar mit diesen Blumen.
Abgesehen von der Clematis, die in Röhrchen zwischen dem Eryngium und dem Trockenschaum platziert wird, ist alles hier langlebig. Das Eryngium trocknet wunderschön; es verliert zwar etwas Farbe, aber sein mattes Finish passt perfekt zum Gesamteindruck.“
Hanneke teilt einen praktischen Tipp: „Denken Sie daran, dass die Stiele beim Trocknen schrumpfen. Setze sie daher kompakt in den trockenen Oasis-Sec-Schaum ein. Auch die Stiele selbst trocknen und schrumpfen, daher sichere ich sie im Schaum mit einem Tropfen Kaltkleber. So entsteht ein schönes, langlebiges Stück, das mehrfach als Empfangsdekoration wiederverwendet werden kann.“
Blumen: Eryngium Magnetar Questar®, Clematis Amazing® Sofia
Rahmen wiederverwenden
Ein herausragendes Merkmal von Hannekes Designstil ist die immense Zeit und Mühe, die sie in die Erstellung der Grundlagen oder „Rahmen“ ihrer Arbeiten investiert. Ineffizient? Vielleicht – wenn sie nur einmal verwendet werden. Doch Hanneke entwirft ihre Rahmen mit Blick auf Wiederverwendung. Dieser Ansatz spart letztendlich Zeit und macht komplexe Designs finanziell rentabler.
Floral couture – Körperdekoration
Körperdekoration ist eine auffällige Form der floralen Gestaltung, die oft bei Wettbewerben und Vorführungen gezeigt wird. Obwohl sie nicht für jeden Floristen geeignet ist, sind die Techniken dahinter universell wertvoll.
Hanneke erklärt: „Dieses Design beginnt mit einer Basis aus handgefertigten Ästen, die aus Draht erstellt wurden. Ich habe mit Hunderten goldenen Eisenringen begonnen, zwischen die ich künstliche Blätter geklebt habe. Man könnte auch echte Blätter verwenden. Um zwei geklebte Ringe habe ich einen Draht gewickelt, der Kleberückstände verbirgt, und dann den Draht an den Ast befestigt.“ Mit mehreren dieser Drahtäste baute Hanneke den Körper des Stücks auf, bevor sie Blumen wie Gloriosa, Clematis, Scabiosa und Talinum hinzufügte. Nach einer Show entfernt sie die Blumen, und die Basis kann für ein weiteres Fotoshooting oder eine Vorführung wiederverwendet werden. Hanneke: „Man kann die Rahmen auch auseinandernehmen und in etwas völlig anderes verwandeln, zum Beispiel in einen Rahmen für einen Brautstrauß.“
Wir waren beeindruckt, wie schön die Farben der Blumen miteinander harmonierten. Hanneke bemerkt: „Diese Arbeit ist technisch sehr detailliert, raffiniert und feminin. Ich mache selten Farbfehler – ich wähle nach Instinkt, und es funktioniert immer.“ Hat sie dieses Talent schon immer gehabt? Hanneke erklärt: „Schau, ich habe Glück: Ich darf den ganzen Tag das tun, was ich liebe. Ich habe die Freiheit, das zu schaffen, was ich möchte. Im Laufe der Jahre habe ich so viele Dinge gemacht, dass ich jetzt weiß, dass es immer klappen wird. Große Fehler passieren nach so viel Erfahrung einfach nicht mehr. Aber ich teste immer noch Dinge, wie sich bestimmte Blumen beim Trocknen verhalten. Man lernt jeden Tag etwas Neues.“
Blumen: Gloriosa Superba Simba Fifty Shades, Clematis Amazing® Miami, Clematis Amazing® Sevilla, Talinum Long John, Scabiosa Dark Cherry Scoop®, Phalaenopsis, Echeveria, Syngonium
Geflochtene Gloriosa – ein verspielter Blickfang
Als Hanneke diese Vase entdeckte, wusste sie sofort, dass sie die Grundlage für ein beeindruckendes Design sein musste. Für den Rahmen verwendete sie ein Material, das sie ganz in der Nähe fand: „Es sind Schnittreste unserer Wisteria. Als Florist sollte man immer nach interessanten Materialien Ausschau halten. Diese Äste sind vier Meter lang, kosten nichts, sind nachhaltig und hinterlassen einen großen Eindruck. Es sieht beeindruckend aus, aber dieser Rahmen war in nur einer Stunde fertig“, erklärt sie.
Der Rahmen besteht aus einem Eisenring, verstärkt mit dicken Aluminiumdrähten, an denen die Wisteria-Äste befestigt sind. Hanneke verwendete Bindedraht, um die Teile zu verbinden: „Bindedraht ist glatt und stark, was ihn ideal für die technische Grundlage macht. Bouillondraht benutze ich eher dekorativ, weil er gerippt ist und nicht so stark.“
Hanneke wählte Gloriosa als Hauptblume für dieses Design, eine ihrer persönlichen Favoriten: „Gloriosa ist elegant, kraftvoll und ausdrucksstark. Die Fifty Shades-Mischung bietet wunderschöne Farbvariationen, sodass es immer einen Farbton gibt, der zu dem passt, was ich gerade kreiere. Ich habe diese Blumen auch bei den Europameisterschaften verwendet. Sie nehmen die Farbe ihrer Umgebung auf, was sie unglaublich vielseitig macht.“
Beim Platzieren der Blumen ist Kontrolle entscheidend: „Gloriosa ist sehr flexibel, aber ich positioniere sie genau so, wie ich es möchte. Sie müssen gleichmäßig verteilt sein, in allen Blühstadien. Jeder Stiel hat fünf Blüten, die alle in dieselbe Richtung zeigen – ich leite sie in die gewünschte Position und sichere sie.“
Anwendung: Dieses Design ist perfekt für symmetrische Platzierungen, zum Beispiel auf beiden Seiten eines Empfangstresens in einem Hotel. „Die Äste trocknen wunderschön, sodass der Rahmen mit frischen Blumen wieder befüllt werden kann. Auf diese Weise bleibt das Design dynamisch und inspirierend. Die Möglichkeiten sind endlos“, sagt Hanneke.
Kraftvolle Formen
Einige Formen eignen sich perfekt für eindrucksvolle Designs. Sie sind optisch ansprechend und besitzen perfekte Symmetrie. Hanneke hebt zwei ihrer Lieblingsformen hervor.
Herz voller Liebe – Stärke und Emotion
Hanneke erklärt: „Ein Herz ist eine der kraftvollsten Formen im floralen Design. Ich bin kein Fan von figurativen Designs wie Gitarren oder Bären, aber ein Herz funktioniert immer.“ Sie präsentiert ein Herz, das aus Hypericum-Beeren gefertigt wurde, und betont die Bedeutung subtiler Details: „Die Kurve perfekt hinzubekommen, ist schwierig. Viele machen die Unterseite gerade, aber ich füge immer einen ‚Schwanz‘ hinzu, um Bewegung zu erzeugen.“ Diese Art von Herz eignet sich gut für Trauer- oder Hochzeitsarbeiten.
Der Rahmen besteht aus dünnen Aluminiumzweigen, die Hanneke selbst aus Draht gefertigt hat. An den Hunderten von Drahtenden klebte sie die Hypericum-Beeren einzeln fest. „Es dauert etwa einen Tag, so etwas zu erstellen“, sagt sie. Eine Woche nach der Fertigstellung bleibt das Herz wunderschön fest und leuchtend rot. „Irgendwann werden die Beeren schwarz, aber das Stück bleibt lange beeindruckend und haltbar“, fügt sie hinzu.
Technik-Tipp: Kleber ist für dieses Design unerlässlich. Da Hypericum-Beeren beim Trocknen schrumpfen, würden sie ohne Kleber vom Draht fallen. Kann das Stück trotzdem wiederverwendet werden? Hanneke antwortet: „Absolut. Man kann die Beeren mit einer Zange abknipsen, und der Rahmen ist wieder wie neu. Ich versuche immer, meine Rahmen auf irgendeine Weise wiederverwendbar zu machen.“
Der Wasserfall – ein einzigartiger Brautstrauß
Brautarbeiten gehören zu Hannekes persönlichen Favoriten: „Ich liebe es, mich in die Details zu vertiefen. Bei einem Brautstrauß muss man sehr präzise arbeiten, da er auf jedem Hochzeitsfoto zu sehen ist.“
Für dieses Brautdesign wählte Hanneke eine Kombination aus Farben und Texturen mit Delphinium und Jacobaea. Sie betont, dass die beiden Farbtöne von Delphinium das Wasserfall-Thema verstärken: „Ich habe Wasserfall-Brautsträuße schon immer geliebt – sie sind eine so kraftvolle Form. Der Wasserfall ist nicht symmetrisch, sondern fließt in einer einfachen Spirale an einer Seite hinab.“
Die Basis des Straußes ist eine einfache, günstige Schale, die umgedreht und mit Draht zu einem Griff verbunden wurde. Die Jacobaea-Blätter werden mit Kaltkleber an der Basis befestigt: „Diese trocknen wunderschön, was dies zu einem weiteren hervorragenden Beispiel für ein langlebiges Design macht.“
Tipp: Die Blätter schrumpfen beim Trocknen, also achte darauf, sie mit genügend Überlappung zu kleben, damit keine Lücken entstehen, die die Basis freilegen könnten. Um ein nahtloses Ergebnis zu erzielen, sprüht Hanneke die Basis immer in einer passenden Farbe. So bleibt das Design selbst dann makellos, wenn die Blätter unerwartet stark schrumpfen.
Der Wasserfall selbst wird mit dünnen, dunkelblauen Aluminiumdrähten gestaltet. An den Spitzen sind einzelne Blüten von zwei Delphinium-Farben befestigt. Hanneke betont, dass jede Blüte mit einem Klecks Kleber gesichert wird: „Das ist absolut notwendig, sonst fallen sie schon nach einem Tag ab. Stelle sicher, dass die Delphinium-Blüten vorher gut mit Wasser versorgt werden, damit sie vollständig hydratisiert sind. So halten sie länger, auch im getrockneten Zustand.“
Nach dem Hochzeitstag können die Blumen und Klebereste entfernt werden, sodass ein sauberer Rahmen für ein neues Projekt übrig bleibt.
Hanneke erklärt: „Als ich noch einen Laden hatte, habe ich viele solche Brautsträuße verkauft. Die Bräute liebten es, danach einen schönen Rahmen zu behalten. Es hat sich auch bewährt, Paaren leere Rahmen für Brautdesigns zu zeigen – das hat sie dazu inspiriert, etwas Einzigartiges auszuwählen. Man kann schließlich nichts verkaufen, was man nicht zeigt. Außerdem ist es praktisch, die meisten Arbeiten im Voraus zu erledigen und die Blumen erst im letzten Moment hinzuzufügen.“
Der perfekte Fächer – mutig und stark
„Der Fächer ist eine Form, die Menschen von Natur aus anzieht“, sagt Hanneke. „Seine Pracht und Symmetrie machen ihn kraftvoll. Ich liebe es, diese Form bei Wettbewerben einzusetzen.“ Obwohl der Rahmen normalerweise symmetrisch ist, experimentiert Hanneke manchmal mit asymmetrischen Arrangements: „Zum Beispiel, indem ich zwei große Blumen auf eine Seite platziere. Doch die Basis bleibt symmetrisch.“
Für dieses Design verwendete sie sieben eucalyptusartige Eisenäste, die sie in einem Gartencenter gefunden hat. Hanneke teilt einen Tipp: „Halte immer die Augen offen. Ich schaue in jedem Geschäft nach Materialien, die neue Rahmen inspirieren können.“ Sie bog die Äste in die gewünschte Form und verband sie mit Draht. „Das Schöne an diesem Rahmen ist, dass er immer wieder mit neuen Arrangements wiederverwendet werden kann.“
Für diese Kreation wählte Hanneke Blumen, die in Farbe und Textur harmonieren. Talinum, Scabiosa und Gloriosa schaffen ein stimmiges Design. „Das weiße Innere der Clematis Amazing® Sevilla bietet einen atemberaubenden Kontrast, während das burgunderfarbene Äußere perfekt zum Rest der Farbpalette passt.“
Anwendung: Dieser Fächerstrauß ist ein auffälliger Blickfang, ideal für Events oder als Schaufensterdekoration. Der wiederverwendbare Rahmen macht ihn zu einer nachhaltigen Wahl für Floristen, die ihre Kunden immer wieder überraschen möchten.
Blumen: Gloriosa Superba Simba Fifty Shades, Clematis Amazing® Sevilla, Talinum Long John, Scabiosa Dark Cherry Scoop®, Phaleanopsis, Guzmania
Nachhaltigkeit und Kreativität gehen Hand in Hand
Hannekes Designs zeigen, wie Kreativität und Nachhaltigkeit sich gegenseitig stärken können. Durch die Kombination von wiederverwendbaren Techniken und Materialien mit einer klaren Vision bietet sie Floristen sowohl Inspiration als auch praktische Lösungen für die Zukunft.
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Eine komplette und vielseitige Auswahl
Wir schließen diese Trends mit einer persönlichen Anmerkung von Hanneke ab: „Diese Designs wurden fast ausschließlich mit Blumen aus dem Marginpar-Sortiment erstellt. Eure Blumen sind perfekt für jede Art von Floristik: Trauerarrangements, Brautarbeiten, Sträuße, Objekte, Körperdekorationen, Wandkunst, Empfangsarrangements und Eventfloristik. Es ist wirklich etwas Besonderes, eine so umfassende Auswahl zu haben!“
Und genau dafür sind wir hier.
Wir danken Hanneke und Nico herzlich für diese unglaubliche Präsentation! Nach all der Schönheit lächeln wir von Ohr zu Ohr – und du?
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